Überblick

"Erzähltechnik in den Dichtungen des Georgios Pisides" (Elise-Richter-Projekt V-803)

Georgios Pisides (ca. 580 bis 630 n. Chr.) hatte an der Hagia Sophia in Konstantinopel das kirchliche Amt eines Diakons inne und diente auch als weltlicher Beamter unter Herakleios, der in den Jahren zwischen 610 und 641 n. Chr. das byzantinische Kaiserreich regierte. In seinen Dichtungen in griechischer Sprache verbindet Georgios Pisides Traditionen der klassischen Antike mit religiösen Vorstellungen des spätantiken Christentums. Eines der Hauptziele seines literarischen Werkes ist die Werbung für Herakleios’ politisches Programm und die Darstellung des Kaisers als idealer christlicher Herrscher.

Das Forschungsprojekt "Erzähltechnik in den Dichtungen des Georgios Pisides" (Elise-Richter-Projekt V-803) beschäftigt sich mit dem Einsatz unterschiedlicher poetischer Textformen sowie mit rhetorischen Strategien, die der Überzeugung des zeitgenössischen Publikums dienen sollten. Die Gedichte werden vor dem Hintergrund der literarischen Vorbilder der Antike gelesen und in ihrem Aufbau und ihrer Funktion untersucht.

Ziel des Projekts ist es, ein tieferes Verständnis von der Formensprache griechischer Dichtung am Übergang von der Antike zum Mittelalter zu erlangen. Da Georgios Pisides als Autor einer Übergangszeit auch in der Forschungswelt bislang wenig behandelt wurde, möchte das Projekt eine immer noch bestehende Lücke schließen.

 Beginn des jambischen Gedichts "Expeditio Persica" des Georgios Pisides.

Codex Suppl. grec 690 f. 59r, Bibliothèque nationale de France, Paris.

Expeditio Persica_Supplément_grec_690_f_59r_© gallica.bnf.fr_Bibliothèque nationale de France.